Vom 25.11.2016 bis 27.11.2016 fanden in Breslau
die diesjährigen Weltmeisterschaften im Ju-Jutsu statt.
Der TSV 1860 Staffelstein wurde von zwei Athletinnen
repräsentiert.
Nachdem Carina Neupert – 62kg und Pia van Thurenhout – 49 kg
am Freitag erfolgreich über die Waage gegangen sind, konnten am
Samstag die Kämpfe in der Halle Orbita beginnen.
Samstag 26.11.2016
Am Samstag startete die WM-Debütantin Pia Van Thurenhout
und kämpfte in der Gewichtsklasse bis 49 kg. Pia hatte ihren
ersten und stärksten Kampf gegen die spätere Weltmeisterin
Oksana Moskalenko aus Russland. Trotz guter Aktionen gewann
Moskalenko mit einem Punktestand von 8:12 und schickte die
Deutsche in die Trostrunde. Hier traf sie auf die Kolumbianerin
Pedraza Rudea. Mit vielen und effektiven Atemikombinationen setzte
sie sich schnell nach Punkten ab und gewann mit 18:7. Im kleinen
Finale um Bronze kämpfte sie gegen die Polin Giec. Leider konnte
sie sich nicht durchsetzen und wurde Fünfte.
Carina Neupert (2.Platz) feierte in der Klasse bis 62 kg
ein gebührendes Comeback nach einer schweren Knieverletzung, die
mit einer einjährigen Pause verbunden war.
Im Auftaktkampf gegen Cavaretta aus Italien setzte die
Staffelsteinerin gezielte Atemis und ging in Vorsprung. Sie wehrte
Wurfansätze gekonnt ab, setzte die vom Bundestrainer vorgegebene
Taktik konsequent um und entschied den Kampf mit 10:7 für sich.
Der folgende Kampf gegen Martinovic aus Montenegro spielte sich
beinahe ausschließlich im Part 1 ab. Während eines Hüftwurfes
der Gegnerin drehte sie sich artistisch in der Luft, vermied damit
eine Landung auf dem Rücken und den damit verbundenen Ippon. Kurz
vor Kampfende stockte dem Publikum kurz der Atem, nachdem Carina
durch eine zu fest geschlagene Handkante zu Boden ging. Sie
erholte sich nach kurzer Verletzungspause und lieferte der
Gegnerin die Quittung. Sie explodierte förmlich, überraschte
Martinovic mit einer Serie von Angriffen. Nach gelungenem
Fußstoß seitwärts und einem Halbkreisfußtritt rückwärts
folgte noch eine Haltetechnik. Mit 20:10 Punkten zog sie
ungefährdet ins Finale ein.
Die Gegnerin hier war, wie schon bei vielen
vorangegangenen Turnieren, die sympathischen Französin Nebie.
Carina zeigte einen starken Kampf und dominierte im Part 1. Die
Stärke der Französin liegt im Part 2 (Wurf).
Es gelang ihr Carina mit Ippon zu werfen womit sie aufholte.
Letzten Endes war es ein gelungenes Match auf Augenhöhe, indem
sich diesmal die Französin durchsetzen konnte.
Glückwunsch an die Vizeweltmeistern Carina
Neupert, die aufgrund ihrer gezeigten Leistungen sehr
wahrscheinlich für die World Games 2017, die ebenfalls in Breslau
stattfinden, nominiert ist.
Sonntag 27.11.2016
Am letzten Tag der WM wurden die Teamwettkämpfe
ausgetragen. In der Kategorie Fighting konnte sich Deutschland
zuerst gegen Kasachstan behaupten, musste sich später jedoch
gegen Russland knapp geschlagen geben. Im kleinen Finale schlugen
die Deutschen in einem fulminanten Wettstreit die Niederlande und
holten sich die Bronzemedaille.
Im Teamwettstreit „Mixed“, der sich aus
Duo, Ne Waza (Bodenkampf) und Fighting zusammensetzt, lief es
ebenfalls rund: Deutschland gewann mit einem Auftakt der
Extraklasse gegen Kolumbien. Die starke Leistung setzte sich im
Kampf gegen das polnische Team fort. Dem begeisterten Publikum
wurden fantastische Kämpfe geboten. Carina Neupert, die ja am
Vortag schon drei Mal gekämpft hatte, wurde in allen fünf
Kämpfen -62 kg eingesetzt. Sie bezwang ihre Kontrahentinnen
souverän durch punktgenaue Atemitechniken, gewandte Wurfaktionen
und konditionelle Stärke. Nicht unwesentlich trug sie somit zum
hervorragenden Abschneiden der beiden Teams bei.
Deutschland gewann somit die Goldmedaille in
der Kategorie „Team Mixed“, Bronze in der Kategorie „Team
Fighting“ und auch in der Länderwertung aller Kämpfe des
Turniers belegten sie einen hervorragenden dritten Platz.
Das Staffelsteiner Team bedankt sich für die
optimale Trainingsvorbereitung und Betreuung der letzten Monate
bei dem Heimtrainer Thomas Freitag, den Bundestrainern Jörn
Meiners und Roland Köhler, dem medizinischen Team Roland
Schachler und Michael Schürheck sowie den Kampfrichtern und dem
Medienteam. Ferner ein großes Dankeschön an die gelungene
Organisation seitens Claudia Behnke. Ohne die Zusammenarbeit
vieler einzelner wäre dieser große Erfolg nicht erzielbar
gewesen.